Iris in und um meinen Gartenteich

Iris sind eine beliebte und verbreitete Pflanze in Gartenteichen. Meist handelt es sich nur um die einheimische I. pseudacorus, die sicher auch eine der schönsten heimischen Uferpflanzen ist. Sie ist auch von den weltweit verbreiteten Sumpfiris die einzige, die gelb blüht. Man sie deshalb nicht mit anderen Wasseriris verwechseln. Aber es eignen sich noch weit mehr Arten und Sorten für den Gartenteich, von denen ich hier einige vorstellen möchte, die auch in meinem kleinen Teich wachsen. Es handelt sich hier aber nur um eine Auswahl, die Palette der Möglichkeiten ist damit noch lange nicht abgedeckt.

 

Iris pseudacorus
Iris pseudacorus, die einheimische Sumpfschwertlilie
Die mit Abstand häufigste Iris im Wassergarten und sicher auch eine der schönsten. Sie ist einheimisch und wächst praktisch überall, auch im Schatten. Gern auf normal trockenem Beet oder in bis zu 40 cm tiefem Wasser. Die Blütenstiele sind verzweigt und tragen ca. 6 Blüten.
Unter den wassertauglichen Iris ist sie die einzige, die gelb blüht. Sie wurde deshalb auch mit verwandeten Arten wie I. ensata gekreuzt, um sowohl die Farbe wie auch ihre Wüchsigkeit in die andere Art zu transportieren.
Die Sumpfschwertlilie ist wüchsig und stattlich. Für kleine Teiche kann sich auch zu dominant werden. Man sollte auch die Samen nicht reifen lassen, denn sonst versät sie sich reichlich über den Teich und den Garten.
Iris sibirica
Iris sibirica, die Wieseniris.
Vielleicht handelt es sich um 'Caesar'
Eine weitere sehr verbreitete Iris, die es eben NICHT in Sibirien gibt, sondern die ebenfalls einheimisch ist, wenn auch sehr selten. Diese alte Sorte ist sehr verbreitet, aber mit dem Namen bin ich nicht sicher. Jedenfalls sind die Blütenstiele nicht verzweigt und tragen 2-3 Blüten.
Sie kann gern sehr feucht stehen, aber Wasser über den Rhizomen hat sie nicht so gern. Nicht so durchsetzungsstark wie die Sumpfschwertlilie, deshalb etwas von Gras und Unkraut freihalten.
Iris sanguinea 'Snow Queen'
Iris sanguinea 'Snow Queen'
Iris sanguinea ist eine nahe Verwandte von Iris sibirica und kann ebenso behandelt werden: gern feuchter Boden, aber besser kein Wasser über den Rhizomen. Und nährstoffreicher Boden. Im Gegensatz zu I. sibirica wächst diese Art wirklich in Sibirien - und noch weiter östlich.

Iris laevigata, die Wasseriris
Die Wasseriris ist eine ostasiatische Art, die auch eine weiße Form 'Snowdrift' hat. Sie mag etwas säuerliches Wasser, ist aber nicht darauf angewiesen. Die Blüten sind groß und sitzen zu zweit auf einem Stängel. Im Gegensatz zu der nahe verwandten Iris ensata steht sie gern dauerhaft im bis zu 20 cm tiefen Wasser und ist deshalb besser für den Gartenteich geeignet. Wie viele Iris ist sie ein 'Fresser' und beantwortet Nährstoffarmut mit Blütenarmut. Es existieren auch weitere Sorten wie 'Variegata' mit gestreiften Blättern, 'Monstrosa' mit gefüllten Blüten, und noch andere. Sie sind aber nicht sehr verbreitet.
Iris ensata 'Ruby King'
Iris ensata 'Ruby King'
Iris ensata / kaempferi
Iris ensata 'Fortune'
Man sagt oft, dass die Japanische Prachtiris Iris ensata keine dauerhafte Überflutung der Rhizome mögen, sie sollten nur in Gewässernähe stehen, damit sich die wunderschönen Blüten im Wasser spiegeln könnten. Andere Autoren widersprechen dem, sie vertrügen das ohne weiteres. Bisher standen meine Ensatas deshalb auch nur feucht. Neuerdings habe ich einige Neuzugänge aber auch ins flache Wasser gepflanzt. Noch waren sie zu jung zu blühen, ich muss also abwarten, bis ich Bericht erstatten kann.
Es gibt diverse Sorten in verschiedenen Farben, die in Deutschland aber nicht leicht mit Sortenbezeichnung zu erhalten sind. Die Blütenstengel meiner Pflanzen sind nicht verzweigt und tragen im Juni/Juli je 2 Blüten.
Iris ensata wollen leicht sauren Boden, einige sogar sehr sauren.
Bereits vor wurde die Ewigkeiten her, dass die vormals I. kaempferi benannte Art umbenannt wurde in Iris ensata. Vielfach wird sie noch heute fälschlich so genannt.
Iris virginica Gerald Darby
Iris virginica 'Gerald Darby'
Diese Iris wird gelegentlich auch als Iris robusta 'Gerald Darby' bezeichnet.
Sie ist auch keine "echte" virginica, diese braucht extrem sauren Boden, den man normalerweise nicht hat. Diese Blüte hier war die letzte von wie immer einem reichen Flor, der sich so ca. Ende Mai/Anfang Juni entfaltet. Die Blütenstiele sind gut verzweigt und tragen im Juni ca. 6-7 Blüten.
Im Frühjahr bei Austrieb fallen außerdem die stark violetten Austriebe der Iris auf.
'Gerald Darby' wächst bei mir problemlos in leicht saurem Boden bei einem Wasserstand bis ca. 20 cm. Wird der Boden neutraler, bremst das ihre Ausbreitung etwas, dafür kann man dann aber auch die kalkfreundlichen Sumpfdotterblumen im selben Teich haben. :-)
Iris louisiana 'Elaine's Wedding'
Iris louisiana 'Elaine's Wedding'
Louisiana-Iris sind wenig verbreitet. Ihnen haftete lange der Ruf an, nicht winterhart zu sein. Und vor Jahren sind auch meine Versuche noch im ersten Winter gescheitert. Der letzte Anlauf aber verlief erfolgreich. Vielleicht weil wirklich die entscheidende Frage der Pflanzzeitpunkt und vielleicht auch die Wurzeltiefe ist. Ich habe 2 Sorten mit je Pflanzen gekauft die winterhart sein sollten, sofern im April ausgepflanzt. Da es bei mir August war, habe jeweils eine Pflanze in den Teich gesetzt, eine frostfrei überwintert. Von den beiden ausgepflanzten hat eine überlebt und dann im ersten Standjahr geblüht - 'Elaine's Wedding'. Sie war im Online-Katalog rosa abgebildet, erwies sich dann aber als violett. Sie hat aber nie wieder geblüht. Das mag daran liegen, dass sie bei mir etwas hungert, aber die Anschaffung hat mich ohnehin enttäuscht. Denn es hat einen Grund, dass in einschlägigen Online-Shops keine Blütengrößen genannt werden: sie sind nämlich im Vergleich zu den mächtigen Blattfächern erstaunlich klein. Selbst wenn sie also richtig gedeihen würden, bekäme man mit laevigatas eine deutlich eindrucksvollere Blüte. Die Pflanzen dürfen bleiben so lange sie überleben, aber ihr Verschwinden würde mir wahrscheinlich nicht mehr auffallen.

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