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Vulcano - der Tanz auf dem Vulkan

Vulcano
Vulcano - nach diesem Berg und dieser Insel sind die Höllenschlote dieser Welt benannt worden. Derzeit sieht alles sehr ruhig aus, aber in der Vergangenheit gab es hier regelmäßig große Ausbrüche. Der vorläufig letzte liegt etwas mehr als 100 Jahre zurück, aber der allerletzte steht nach Ansicht der Spezialisten noch bevor - der finale, der dann vermutlich die ganze Insel in die Luft jagt. Das Tragflächenboot braucht von und nach Lipari nur wenige Minuten, aber die Vulkanologen hatten keinen Antrieb, ihr Labor an Ort und Stelle zu errichten - sie überwachen das Objekt ihrer Leidenschaft lieber aus sicherer Entfernung von Lipari aus.
Die Entscheidung der Insider übt allerdings nicht die geringste Vorbildwirkung auf Investoren, Reiche und Neureiche aus. Auf der Insel wird gebaut was das Zeug hält. Irgendwie erhält der Ausdruck "Geld in den Rauch schreiben" hier eine völlig neue Bedeutung... Ute, Guido und Bento am Kraterrand Vulcano - der Krater
Es gibt einen Aufstieg zum Krater, der relativ stressig ist und auch Geld kostet. Ursprünglich wollten wir dann einmal rundrum um den Krater laufen, aber dann war der Wind dort stark und kalt, es stank gewaltig nach Schwefel und umwerfende Änderungen der Perspektive waren auch nicht zu erwarten. Außerdem konnten wir die Kinder auch irgendwie verstehen, die keine Lust zu längerem Aufenthalt auf einem Berg hatten, der praktisch jederzeit unter den Füßen explodieren kann. Wir haben dann oben viel fotografiert und sind auf dem selben Weg wieder runter.
Fumarolen am Krater des Vulcano
Die Fumarolen, nach denen die ganze Insel schon von weitem stinkt. In der Tat treten pro Tag mehrere Tonnen Gas aus, eine Zahl, die mich extra noch mal bei Geologen nachfragen ließ, ob das wohl stimmen kann. Man bedenke, tonnenweise Gas pro Tag! Mir wurde aber bestätigt, dass das so seine Richtigkeit hat und auch nicht mal ein auffälliger Wert ist. Übrigens wird man durch Schilder aufgefordert, sich nicht unnötig lange im Bereich der Ausgasungen aufzuhalten. Schwer vorzustellen, dass Leute das freiwillig tun.
Zum Größenvergleich: der schwarze Punkt ganz links auf dem Kraterrand ist ein Mensch.
Guido und Bento auf dem Lavabrocken
Im Grunde darf man nicht ernsthaft darüber nachdenken, was hier gelegentlich schon alles stattgefunden hat. Lavaklumpen von PKW-Größe liegen hier gruppenweise herum und sehen aus, als wären sie in halbfestem Zustand ausgeworfen worden.

Der sonst gute Reiseführer empfiehlt auf Vulcano noch allerlei kleinere Sehenswürdigkeiten, z.B. ein Bad in den warmen Schwefelquellen. Das kann man sicherlich tun, aber eins darf man sich ganz sicher sparen: das sogenannte "Tal der Monster", in dem man sich phantastisch aussehende Lavaformationen ansehen können soll. Nach langem Suchen haben wir es auf der Halbinsel Vulcanello (einem erloschenen Nebenkrater) gefunden, aber der Weg war zu Recht nicht ausgeschildert. Die Monster sind winzig und würden beim zufälligen Vorbeilaufen übersehen werden. Und wahrscheinlich wird ihr nicht existierendes "Tal" sowieso noch schnell als Bauland genutzt, bevor es für immer in die Luft fliegt oder verschüttet wird.

 

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