Kreuzfahrtschiff auf dem Nassersee Pelikane auf dem Nassersee

Der Nasser-Stausee entstand durch den 1961-1970 errichteten Assuan-Staudamm. Er hat das Land am Nil in vieler Hinsicht vorhersehbar und unvorhergesehen verändert. Unter anderem wurde ein ganzes altes Kulturland - Nubien - völlig darin versenkt. Ein Teil seiner bekanntesten Denkmäler wurde gerettet und an den neuen Ufern wieder aufgebaut, ein anderer für immer aufgegeben. Reiseveranstalter behaupten gerne, die Tempel an den Ufern wären bis heute nicht anders als mit einer Kreuzfahrt zu erreichen. Vor Ort wurde mir aber versichert, es gäbe mit Stand von 2009 tägliche Konvoifahrten zu allen diesen Stätten. Egal, wie viele Fahrzeuge so ein Konvoi umfasst, die Überfüllung der meist kleineren Tempel kann dabei kaum so stark ausfallen wie wenn 3 große Kreuzfahrtschiffe, die auch im Konvoi fahren, ihre sämtlichen Gäste innerhalb von ca. 2 Stunden durchschleusen. Das mag an manchen Stätten bedauerlicher sein als an anderen, wer sich jedenfalls mehr für die Tempel als die Kreuzfahrt interessiert, sollte sich besser in Assuan oder Abu Simbel einquartieren und von dort Ausflüge unternehmen. Das dürfte sowohl interessanter als auch deutlich preiswerter sein. Ich hab es nicht besser gewußt, deshalb bin ich auf dem Riesenpott gelandet. Nassersee-Kreuzfahrten sind in Deutschland nicht so leicht zu buchen wie Nilkreuzfahrten, hier hilft Google.
Die Vögel oben am Ufer sind übrigens Rötelpelikane, die wir leider nur von Weitem bewundern konnten.

Reitdromedare

Die Eintrittskarte für die Tempel wird mit den Kreuzfahrten mitbezahlt. Aber wo viele Touristen vorbeikommen, finden sich natürlich auch Einheimische, die sich gern ihr Teil vom Tourismuskuchen abschneiden möchten. Ganz erfreulicherweise scheint hinter dem Staudamm das aufdringliche Gehabe der Händler von Luxor und Assuan unbekannt zu sein, deshalb kann man sich entspannt für oder gegen Verkehrsmittel wie Traktor zum Tempel oder aber einen Kamelritt entscheiden. Eigentlich hatte ich schon einen längeren Ritt in Theben hinter mir, aber eins der Dromedare schien sich speziell für mich zu interessieren. Ich habe mich also überzeugen lassen, dass es sich gerne die Füße vertreten möchte und mich draufgeschwungen. Sein Name war übrigens "Fahd", wie mir mitgeteilt wurde, also "Tiger". Stolzer Name für ein Reittier.

Auf dem Kamelrücken zu Pennut Fahd und sein Herr
Mit Kamel zurück