Das Grab, das man nach den beeindruckenden Tempeln von Amada und Derr besichtigt, ist nicht sehr groß und fällt im Vergleich leider etwas ab. Ich persönlich war auch von allen Erklärungen völlig abgelenkt, weil wir alle aufmerksam und etwas ängstlich von einer kleinen Felsschwalbe, (Ptyonoprogne fuligula) in ihrem Nest beobachtet wurden, die aber nicht wegflog. Ich habe sie praktisch im Dunkeln und ohne Blitz versucht zu fotografieren, dafür ist es ganz gut geworden. Und auf dem Foto hab ich dann auch erkannt, warum das Schwälbchen nicht wegflog: es war noch gar nicht flügge. Ich bin dann nach den anderen auch verschwunden, schließlich drehte draußen ein Elternteil seine Runden und traute sich nicht hinein, die Kinder zu füttern - denn auch das Geschwisterchen habe ich erst auf dem Foto erkannt.
Zurück zum vernachlässigten Pennut: Natürlich lag sein Grab auch nicht hier, sondern auf dem Friedhof des Dorfes von Aniba - dort, wo früher die unternubische Provinzhauptstadt Maam lag. Genau gesagt war sein Grab das Einzige, was von dieser Stadt übrig war, als das Wasser über der Stätte zusammenschlug. Er selbst war ein hoher Beamter und für den, der es lesen kann, ist sein Grab ausgiebig beschriftet. In meinem Nubienbuch drückt sich der Autor etwas nebulös aus, aber es scheint, als wäre Pennut Statthalter unter Ramses VI. gewesen, als sich die Zeit der pharaonischen Herrschaft in Nubien schon langsam dem Ende zuneigte.