Die Einkaufsstraße von Assuan Granitsteinbruch in Assuan

Assuan war dann das Ende der Dahabeya-Reise. In der Einkaufsstraße wird man ebenso überfallen und belästigt wie auch in Luxor, man tut also gut daran, sich dort fernzuhalten. Es gibt sowieso nichts interessantes zu kaufen. Es gibt aber einige Punkte im Standardprogramm, die zu den Kreuzfahrten dazu gehören und einige andere, die es wirklich wert sind. Dazu gehört eine Parfümerie, in der man preiswertes Parfüm in überteuerten Flacons kaufen kann, der unvollendete Oblisk und der Assuan-Hochstaudamm.
Der Obelisk ist von beeindruckender Größe, vor allem unter dem Aspekt, dass es derzeit nicht einmal für kleine Exemplare technisch vorstell- uns ausführbar ist, sie vom Steinbruch auf den Nil zu transportieren. Entweder es geht nicht, oder sie brechen. Immer. Wir wissen nur, wie man die Obelisken auf dem Fluss transportiert hat, dazu gibt es eine Darstellung in Deir el Bahari. Das unvollendet gebliebene Monstrum von einem Obelisken war aber wahrscheinlich dann auch für die Könner Altägyptens zu schwer. Es wäre im Erfolgsfall der größte je erschaffene Obelisk überhaupt geworden. Die Arbeiten daran wurden aber irgendwann aufgegeben, ohne dass irgendeine Nachricht oder Inschrift Angaben zum Zeitpunkt, zu Sinn, Zweck und Auftraggeber machen würde. Insofern ist es ein Stück Stein zum Anstarren, aber ohne archäologischen Wert.

Granitsteinbruch

Im Steinbruch kann man erahnen, welche Geschäftigkeit hier geherrscht haben muss, als all die Obelisken aus dem Stein gemeißelt und mit Darstellungen und Inschriften exakt wie aus dem Laserdrucker versehen und poliert wurden. Welche Arbeit mit den damaligen Mitteln dazu nötig war, ist schlicht unvorstellbar. Dutzende Obelisken müssen hier entstanden sein, viele andere in den vielen anderen Granit- und Sandsteinbrüchen Assuans. Auch heute noch wird hier außerhalb der Stadt Granit gebrochen, u.a. der berühmte Rosengranit.

Granitoberfläche

Natürliches Granitvorkommen, an anderer Stelle in Assuan gefunden. So sieht also die normale, der Verwitterung ausgesetzte Oberfläche des Granits aus. Welch unglaubliche und deprimierende Arbeit muss es gewesen sein, sich durch all die unbrauchbaren Schichten zu arbeiten, all das wegzuwerfen und erst dann verarbeitbaren Stein zu bekommen. All das mit den Mitteln der Steinzeit, d.h. ohne taugliches Metall und natürlich rotierende Schleifsteine, Schleifbänder, Motorkraft...

Blick auf Assuan

Ebenfalls Standardprogramm ist der Besuch des Assuan-Hochstaudamms. Er ist quasi die Ausbaustufe des alten Staudamms, der etwas nilabwärts noch übrig geblieben ist. Hierbei hat man vom Bus die Aussicht über die Stadt.

Ausbaustelle am Assuan-Staudamm

Beim kurzen Stop auf dem Assuan-Staudamm darf zwar fotografiert werden, aber mit merkwürdigen Einschränkungen. "Zoom-Kameras" sind verboten, aber wenn man eine hat und nach der Erlaubnis fragt sie zu benutzen, wird man halb für debil gehalten. Natürlich darf man, sogar ohne Bakschisch. Auf der zugänglichen Seite des Staudamms wird gerade modernisiert, die andere Seite werde ich dann noch ausführlicher betrachten können.

Blick über den Nassersee
Koptische Kirche in Assuan

In Assuan findet man mehr Kopten als an den bisher besuchten Teilen des Nils. Hier eine koptische Kirche in der Nähe des Hotels Basma.

Roter Seidenwollbaum am Nilufer

Das Nilufer ist bestanden mit hohen Bäumen, die im Februar in voller Blüte standen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um Bombax ceiba, den Roten Seidenwollbaum.