Dahabeya Samira

Dahabeya mit Segel und Schlepper

Als ich den Gedanken gefasst hatte, vielleicht eine Nilkreuzfahrt zu unternehmen, habe ich erst nach längerem Suchen ein Fortbewegungsmittel gefunden, das mir wirklich gefallen hat: die Dahabeya. Es handelt sich bei diesen Schiffen (oben Dahabeya Samira) um neue Schiffe alten Stils, die keinen eigenen Motor haben, sondern den Nil hinaufsegeln oder sich vom Schlepper ziehen lassen. Diese Art der Fortbewegung ist relativ aufwändig und die Holzbauweise begrenzt die Anzahl der Passagiere. Das macht diese Art der Reise verhältnismäßig teuer - in der Tat würde ich aber keine andere empfehlen können.

Bei der Buchung wird gern versichert, dass die Dahabeyas immer segeln, weil der Wind immer südwärts weht. Das mag so stimmen, aber er muss überhaupt wehen und das tut er erst, wenn sich die Wüste im Süden genügend erwärmt hat. Bis dahin wird der Schlepper seinen Dienst versehen und das war in unserem Fall geschätzt 2/3 der Zeit. Er ist aber relativ weit entfernt, so dass er wenig stört. Man kann also gut damit leben. Er wird auch ebenso wie unter Segeln nahe am Ufer bleiben, so dass der wunderbare Blick auf die Ufer erhalten bleibt. Die großen Kreuzfahrtschiffe bleiben dagegen immer in der Fahrrinne und die ist meistens weit weg vom Ufer. Und wenn die Dahabeya segelt, dann segelt sie gut - erstaunlich bei den vergleichsweise kleinen Segeln und der Tatsache, dass es stromaufwärts geht.

nahes Nilufer

Das Schiff segelt so nah am Ufer, dass man im Schilf die Vögel singen hört.

Dahabeya Samira segelnd Dahabeya am Ufer

Wir segelten die Strecke zusammen mit der Samira, was dann öfter die Möglichkeit bot, einander zu fotografieren. Dieser Fall tritt aber leider nicht häufig ein, wir konnten uns also glücklich schätzen.

Nachts segeln die Dahabeyas nicht. Sie machen am Ufer von Nilinseln fest. Manchmal wird das dann mit Ausflügen und kleinen Strandfesten verbunden.

Ufer der Nilinsel
Kapitän am Ruder

Die Dahabeyas werden noch großenteils manuell bedient. Der Kapitän sitzt auf der Ruderpinne und verlässt sich auf seine Ortskenntnis und den geringen Tiefgang des Schiffes.

Segel gesetzt

Das Segel ist gesetzt, gleich wird die Leine des Schleppers losgeworfen und wir segeln frei am Ufer entlang.

Nilufer